THEMENWOCHENENDE

Show and Tell - Workshops, Talks und Sounds

Samstag und Sonntag, 11. + 12. Oktober 2025

Ort: Dortmunder Kunstverein, Rheinische Str. 1, 44137 Dortmund
Preis: kostenfrei
Anmeldung für die Workshops erforderlich unter anmeldung(et)dortmunder-kunstverein.de

Das Themenwochenende Show and Tell bildet einen Höhepunkt im Jahresprogramm des Wendy vs Tinkerbell-Raums. Mit spannenden Gästen und offenen Workshops bringt es Theorie und Praxis in verschiedenen Formaten zusammen und lädt zum kollektiven Erfahrungsaustausch ein: Über Herstellungsprozesse, Autor*innenschaft und Strukturen des Zusammenhalts.

Die Veranstaltungen widmen sich dem Kunsthandwerk und betrachten sein historisch schwieriges Verhältnis zum Kunstbegriff aus gegenwärtiger Perspektive: Denn die Entwertungsprozesse, die das Kunsthandwerk durch die Industrialisierung bereits durchlief, stellen heute durch KI auch unser Verständnis von Kunst und geistiger Leistungen in Frage. Umgekehrt zeichnet sich mit fortschreitender Digitalisierung ein neuer Sinn für handwerkliche Schaffensprozesse ab: Während Technologien immer smarter werden, bietet der Austausch über das Manuelle die Möglichkeit, der postindustriellen Aushöhlung sozialer Milieus etwas entgegenzusetzen. So kann Kunsthandwerk heute Selbstwirksamkeit, Empowerment sowie eine Positionierung gegenüber festgefahrenen Strukturen ermöglichen und dabei den Blick nicht nur auf Materialien, Techniken und Werkzeuge richten, sondern auch auf die Politik von Arbeit und Gemeinschaft. Durch das Selbermachen entsteht eine andere Sensibilität für die Komplexität der Dinge, die uns umgeben.

An den Beispielen Ornament, Miniatur oder Nutzobjekt wird Kunsthandwerk als ästhetische Praxis, interkultureller Wissenstransfer und Ort der Teilhabe gedacht. In einem Vortrag, einem Podiumsgespräch, durch Workshops und Sound wird zum Zusammenkommen eingeladen und ein Forum geschaffen, um die Aktualität von Kunstbegriffen zu hinterfragen.

Kuratorin: Rebekka Seubert
Kuratorische Assistentin: Linda Schröer
Projektassistenz: Michael Broschmann
Organisiert in Zusammenarbeit mit Philip Wiegard

SAMSTAG

12–15 UHR WORKSHOP
Verein für tamilische Künstler: Blumengirlanden
Teilnehmende lernen Techniken des Girlandenbindens kennen, erfahren über die kulturelle Bedeutung von Blumen in der tamilischen Kultur und gestalten gemeinsam florale Objekte im interkulturellen Austausch.

17 UHR VORTRAG
Thomas Weil: Who is afraid of Ornament?
Thomas Weil ist Architekt, Künstler und Kurator. In seinem Buch New Grammar of Ornament (2021) entwirft er ein offenes Ordnungssystem ornamentaler Formen, das deren ästhetisches, kulturelles und widerständiges Potenzial in den Mittelpunkt rückt.

18 UHR PODIUMSGESPRÄCH
mit Annekathrin Kohout, Astrid Wilk und Philip Wiegard, moderiert von Rebekka Seubert, Künstlerische Leiterin
Das Kleine – Hat Kunst eine Mindestgröße? Das Kleine ist Politisch: Gesellschaftliche Veränderungen bedingen eine Neubetrachtung der Verknüpfung von Größe, Wirkung und Geltung in der zeitgenössischen Kunst.

20 UHR SOUND
Zainab Lax
Die Dortmunder Harfenistin Zainab Lax vereint in ihren Kompositionen westliche und östliche Musiktraditionen miteinander. Ihre meditativen Klanglandschaften entstehen mit Live-Looping und Improvisation.

SONNTAG

11-14 UHR WORKSHOP
Philip Wiegard: Slime
Der Workshop erkundet das künstlerische Potenzial von „Schleim“ als prozessuales Medium, thematisiert Materialität, Spuren und das Erfahren von Arbeitsprozessen.

15-18 UHR WORKSHOP
VKII Ruhrbezirk: Mosaik
In diesem Workshop setzen Teilnehmende Materialien zu Mosaiken zusammen und reflektieren über ästhetische, technische und kulturelle Aspekte dieser Bildtechnik.

ÜBER WENDY VS. TINKERBELL

Wendy vs Tinkerbell ist ein Bar- und Werkstattraum des Künstlers Philip Wiegard im Dortmunder Kunstverein: Von 2025 bis 2027 ist er Labor für praktischen und interkulturellen Wissenstransfer, mit einem besonderen Fokus auf Kunsthandwerk und ästhetischer Praxis.

Wendy vs Tinkerbell ist ein Projekt im Rahmen des Programms Kreativ.Quartiere Ruhr, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und umgesetzt von ecce – european centre for creative economy GmbH.

Mit freundlicher Unterstützung von