WORKSHOP

Be whatever you want to be

MONTAG, 12. AUGUST 2019, 11:00-18:00 UHR

WORKSHOP mit Matthias Zahlten für Jugendliche ab 14 Jahren
Teilnahme: kostenlos
Anmeldung bis zum 8. August unter info@dortmunder-kunstverein.de

Be whatever you want to be

Was ist Identität? Wie sehe ich aus? Was sehen die Leute wenn sie mich treffen?

Der tägliche Blick in den Spiegel und die tägliche Selbstinszenierung ist ein Spiel mit der eigenen Identität. Für unterschiedlichste Anlässe gestalte ich mich täglich selbst. Ich würde niemals in meinem Alltagslook zu einem Bewerbungsgespräch gehen und niemals in meinem Bewerbungsoutfit auf eine Party. Es gibt so viele gesellschaftliche Regeln an die ich mich schon morgens beim Anziehen halte, um am Tag in der Form wahrgenommen zu werden wie ich mir es selbst erdacht und wie es dem Anlass entsprechend ist.

Was wäre jedoch, wenn es keinen Anlass und keine Regeln gibt? Was wäre wenn alles erlaubt wäre, was ich mir vorstellen kann? Wie würde ich dann Aussehen wollen? Diese Ideen können klein sein, vielleicht einfach mal eine Farbe tragen, die ich sonst für zu krass halten würde. Sie können aber auch groß und verrückt sein wie ein riesiger glitzernder Buckel auf meinem Rücken.

Dieser Workshop befasst sich mit einem Teilgebiet der Identität dem Körper als selbstgestaltbare Oberfläche. Durch die Präsentation verschiedener KünstlerInnenpersönlichkeiten wie Johannes Paul Raether, Leigh Bowery, Rebecca Horn, Victorine Müller uvm. sollen Jugendliche an das Konzept herangeführt werden, den eigenen Körper als frei gestaltbare Skulptur zu verstehen, in der der Eigenausdruck nicht von gesellschaftlicher Konvention gehemmt ist und auch Absurdes und Andersartigkeit seinen Platz finden kann. Mithilfe von modifizierbaren Körperextensionen, wie Textilien, Füllwatte, Schaumstoff, Make-Up und auch vorgefertigter Kleidung, soll die Möglichkeit gegeben werden den Körper frei zu gestalten. Frei von vorstrukturierten Geschlechterrollen soll man in die Lage versetzt werden eigene Identitätsanteile zu vergegenständlichen den Körper als eigene Ausdrucksfläche zu begreifen und nutzbar zu machen. So sollen neue humanoide Silhouetten entstehen die als immer neues Spiel als Diplomaten der eigenen Identitäten dienen können.

Text: Matthias Zahlten

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Der Workshop findet im Rahmen der von Performances und Filmen begleiteten Gruppenausstellung DISPLAY. Staging Identities statt. Sie zeigt zeitgenössische künstlerische Arbeiten über „Drag“. Ursprünglich bezeichnet der Begriff das Auftreten im Gewand des jeweils anderen Geschlechts, wobei ein Charakter angenommen oder eine eigene Identität entwickelt wird. Obschon dadurch allen Formen von Drag die Hinterfragung konventioneller Geschlechterdefinitionen gemein ist, lässt sich zunehmend deren Aufweichung und die Erstarkung geschlechtsneutraler Rollen beobachten.

Bei Johannes Paul Raether (*1977 in Heidelberg, lebt in Berlin), Victoria Sin (*1991 in Toronto CA, lebt in London), Mikołaj Sobczak (*1989 in Posen PL, lebt in Münster) und Philipp Timischl (*1989 in Graz, lebt in Paris) begegnen wir unterschiedlichen Auseinandersetzungen mit dem Konzept von Drag: Es findet Widerhall als Werkzeug der Selbstermächtigung, als Möglichkeit einer immer wieder neu zu erfindenden Identität sowie als Vehikel zur Hinterfragung und zur Überwindung sozialer Klassen, (hetero)normativer Vorstellungen und bestehender Geschichtsschreibung.

Kuratiert von Linda Schröer

 

Die Ausstellung wird unterstützt von:

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